Karin Kristament – Goldhauben herstellen

Karin Kristament weiß mit Goldbrokat, edler Spitze und den Werkzeugen, wie Nadel, Fingerhut, Zangerl und Pfriem gekonnt umzugehen. Das wissen viele zu schätzen, Goldhauben aus dem Hause Kristament sind geschätzte, außerordentliche Handwerksstücke. Seit 2009 wird die Goldhauben- und Trachtensammlung Kristament in der Margaretenkapelle in Mautern ausgestellt. Besondere Gustostücke sind vor allem die selbstgemachten Kopfbedeckungen der Goldhaubenstickerin, denn Karin Kristament ist längst eine Meisterin ihres Faches, hat ihr Hobby zur Perfektion entwickelt.

Eine Goldhaube trägt der Opernstar Elīna Garanča

Eine davon hat sogar der gefeierte Opernstar Elīna Garanča. „Sie hat meine Goldhaube schon mehrere Male, wenn sie etwa in Stift Göttweig singt, getragen”, ist Karin Kristament stolz darauf. Dazu trägt sie eine Festtracht von „Trachtenlady” Gexi Tostmann. „Das Dirndl ist extra dazu gemacht worden, die Frau Tostmann hat sich nach meiner Goldhaube richten müssen.”
Stoff aussuchen, Maß nehmen, Zuschneiden und Aufspannen auf die Form, der Stoff muss dabei nass sein, so entsteht das Brettel, der rückwärtige Teil der Goldhaube. „Dann wird der Vorderteil, der Bügel mit Stoff überzogen und die beiden Teile zusammengesetzt und -genäht. Zum Schluss kommt die Goldspitze darüber und die Masche drauf.” Bei den Hauben für die Frauen hat sich die schwarze Masche durchgesetzt, „aber wenn Mädchen eine rosa Masche haben wollen, bekommen sie die natürlich auch.” Besonders stolz ist sie, wenn die Kinder, die meine Goldhauben tragen, Fotos in Tracht schicken und „wo man sieht, wie sie sich freuen.”

Zeitaufwändig und schwierig

Das lenkt von den Schwierigkeiten ab, die rund um die Goldhaubenstickerei auftauchen. Denn einerseits ist es auch eine körperlich anstrengende Arbeit, man braucht viel Kraft und Gefühl, beim Zusammennähen von Bügel und Brettel und man braucht vor allem Tageslicht, weil Kunstlicht von den Goldfäden extrem reflektiert wird und dadurch die Augen sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Andererseits wird es zusehends schwieriger, geeignete Stoffe aufzutreiben. Denn Goldhauben waren immer schon eine wertvolle Kopfbedeckung. Es wurde sogar Goldbrokat in Venedig gemeinsam mit den Kolleginnen Karina Rappold und Martha Sonner-Fischer in Venedig gekauft, weil dieses kostbare Material schon schwer zu bekommen ist! 
An die 50 Stunden benötigt Karin Kristament für die Herstellung einer Goldhaube, die vorwiegend in die Wachau, aber auch bis nach Deutschland gehen.  „Sie muss einfach schön werden”, gibt sich Karin perfektionistisch, „denn Goldhauben werden über Generationen hinweg weitergegeben.”