Erinnerungskultur und Geschichte(n) erzählen
Projektpartner: Dr. Wolfgang Gasser, Institut für Jüdische Geschichte Österreichs, Fr. DDr. Susanne Jalka, Verein Konfliktkultur, und Büro für Diversität beim MA St. Pölten (Sponsor der Veranstaltung)
Dauer: 16 Doppelstunden, 3 Phasen (exkl. Nacharbeitungen, Dokumentation, Probeläufe der virtuellen Treffen und Reflexionen
Fächer: Geschichte, Deutsch, Musik und Bildende Kunst (Kunstgeschichte), IT-Kreativ, Religion, Englisch
Aus der Projektbeschreibung für die SchülerInnen:
„In unserem Projekt wollen wir den Frieden als einen dynamischen Prozess betrachten. Gemeinsam mit dem Historiker Dr. Wolfgang Gasser erforschen wir Lebensgeschichten, Interviews sowie schriftliche, bildliche und audiovisuelle Quellen zu im Nationalsozialismus geretteten Menschen und deren Retterinnen und Rettern, die mutig und friedensstiftend gehandelt haben.“
Weiters wurde die Teilnahme am Vortrag „Streitkraft macht Frieden“ von DDr. Susanne Jalka angeboten. In der anschließenden Diskussion wurden die Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert, über ihre eigene Vorstellung von Frieden zu sprechen bzw. der Frage nachzugehen, warum Differenzen und Konfliktsituationen in einer Demokratie wichtig und unumgänglich sind.
Reaktionen von SchülerInnen:
„Ich habe gelernt, dass das Gegenteil von Krieg nicht Frieden ist und dass Streiten gut ist.“
„Ich habe gelernt, dass Streit allgemein nichts Schlechtes bedeuten muss & dass, abgesehen vom Krieg bzw. aggressivem Streit, auch konstruktive Wege möglich sind, um mit anderen Menschen zu diskutieren und seine Meinung zu äußern.“
„Mich würde interessieren, wie man besser mit Kritik umgehen kann, da ich mir da selber schwer tue, und wie man bei einem Streitgespräch ruhig bleibt und sich nicht angegriffen fühlt.“
„Ich habe gelernt, dass Streit doch eine gute Sache ist, weil ich dachte, dass Streiten etwas Schlechtes ist, aber es ist etwas Gutes. Man streitet sich ja, weil man sich mit dem Thema, worüber man streitet, auseinandersetzt oder auseinandergesetzt hat und es einem wichtig ist, mit der Person darüber zu reden, und das fand ich schön wie sie (Dr. Jalka, Anm. B.S.) es erklärt hat mit dem Streit. Ich wünsche mir, dass wir mehr über so Themen reden wie Streit und dass wir mehr aufgeklärt werden über Dinge, die für viele schlechte Dinge sind, aber eigentlich eine gute Sache sind.“
Reaktionen von LehrerInnen:
„…die Art der Herangehensweise an die Komplexität eines Begriffs, der in unser aller Leben eine große Rolle spielt und an Aktualität nicht verloren hat, obwohl wir uns in der Mitte Europas in einem sicheren Hafen des Friedens wägen (gedacht in alle Richtungen). Positiv bewerte ich in diesem Zusammenhang die vielfältigen Denkanstöße, die über Jalka und Wolfgang Gasser initiiert wurden.“
„Den Ansatz, sich einen subjektiven Zugang zu dem Friedensverständnis zu verschaffen, finde ich sehr spannend. Und sehr gut gefällt mir auch, dass ein Projektkurs mit einem außerschulischen Partner (Wolfgang Gasser) angeboten wird, in dem Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Verständnis von Frieden diskutieren und dokumentieren können.“
Abschluss-Tage im Juni:
In den Arbeitsgruppen sind insgesamt fünf Geschichten entstanden, die im Schuljahr 2021/22 auf unterschiedlichen Wegen der Schulgemeinschaft und der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Fotografische Dokumentation: Sabine Wieser, BEd, Mag. Boriana Strasser, Mag. Susanne Wandl