Besuch der Gedenkstätte Mauthausen

Am 4.11.2025 besuchten die Klassen 3AF, 3ALS, 4DS und 4B die KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Meine Klasse, die 3ALS, und ein Teil der 4CS nahmen am Workshop „Verbrechen erzählen“ teil. Dabei erhielten wir eine ausführliche Führung über das gesamte Lagergelände. Der Guide erklärte uns die historischen Hintergründe, sprach über die Rolle der SS und beantwortete unsere Fragen.

Während der Führung erfuhren wir, dass nur etwa zehn Prozent der Gefangenen jüdischen Hintergrund hatten. Viele andere Gruppen wurden ebenfalls systematisch verfolgt und ausgebeutet. Besonders erschütternd war für uns die Information über die sogenannten “Funktionshäftlinge”. Diese wurden besser behandelt, hatten mehr Macht und konnten als “Kapos” Essen zuteilen oder verweigern. Mit Schlagstöcken misshandelten sie andere Gefangene – manche von ihnen brutaler als die SS-Aufseher selbst.

Wir erfuhren auch, dass sich ein Teil der SS-Soldaten freiwillig meldete, während andere zur Front geschickt wurden. Die SS besaß im Lager sogar ein eigenes Fußballfeld, auf dem sie Spiele veranstalteten. Die Nachbarschaft schaute zu. Mauthausen war eines der letzten Lager, das befreit wurde, doch die Spuren des Grauens waren überall sichtbar.

Besonders schockierend war die Information, dass weibliche Gefangene in bestimmten Räumen von männlichen Gefangenen missbraucht wurden. Diese Räume hatten riesige Fenster, einen Schlitz in der Tür und ein Guckloch in der Wand. Eine grausame Realität, die die Ausmaße der Entmenschlichung noch deutlicher machte.

Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass die Bevölkerung in der Umgebung zwar nicht alles im Detail wusste, viele jedoch ahnten, was im Lager geschah. Trotzdem griff niemand ein, aus Angst, selbst verschleppt oder getötet zu werden.

Im Gegensatz zu Vernichtungslagern wie Auschwitz, gab es in Mauthausen keine organisierte Tötung durch Giftgas – jedoch wurden auch in Mauthausen viele Menschen durch diese Methode grausam getötet. Die Methode der Vernichtung war hier „Vernichtung durch Arbeit“. Menschen wurden gezwungen, unter unmenschlichen Bedingungen zu schuften, bis ihre Kräfte versagten.

Diese Exkursion hat uns eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, hinzusehen und Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft zu übernehmen, damit solche Verbrechen nie wieder passieren.